Ist ein Einstieg in das Berufsfeld Politikberatung auch durch einen Quereinstieg zu schaffen? Das Career Center interviewte dazu Sophie, die Soziale Arbeit (M.A.) studierte und nun Beraterin im Bereich Politikberatung ist:
Du hast einen Masterabschluss in der Sozialen Arbeit und arbeitest jetzt in der Politikberatung. Was machst Du da genau?
Wir evaluieren z.B. die Auswirkungen politischer Maßnahmen, wie etwa von Programmen und Projekten auf Bundes- oder Landesebene. Wir führen dafür u.a. Dokumentenanalysen sowie quantitative und qualitative Befragungen durch und entwickeln aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen.
Viele SozialarbeiterInnen arbeiten nach dem Studium in der Kinder- und Jugendhilfe, beraten Geflüchtete oder Wohnungslose. Warum hast Du Dich für einen anderen Weg entschieden?
Ich habe schon während des Studiums als studentische Hilfskraft in Forschungsprojekten mitgearbeitet – mein Interesse für eine wissenschaftliche Tätigkeit war dadurch geweckt. Außerdem habe ich mich immer sehr für die politischen Rahmenbedingungen interessiert, die unsere Gesellschaft und somit auch die Praxis der Sozialen Arbeit bestimmen. Nach meinem Studium war ich dann erst einmal als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Forschungsprojekt tätig. An der Politikberatung hat mir besonders gefallen, dass sie zwischen Praxis und Forschung verortet ist.
Welche Inhalte und Kompetenzen aus Deinem Studium sind für Deinen derzeitigen Job relevant?
Es ist zum einen das Fachwissen relevant, welches z.B. in Soziologie, Psychologie, Erziehungswissenschaften oder Sozialpolitik vermittelt wurde. Zum anderen sind natürlich Methodenkenntnisse wichtig, wie z.B. Methoden der qualitativen und quantitativen Sozialforschung oder wissenschaftliches Arbeiten.
Was gefällt Dir besonders gut an Deinem Job?
Er ist sehr vielfältig. Es gibt viele verschiedene Projekte zu unterschiedlichsten Themen – das finde ich sehr spannend. Gut finde ich außerdem, dass sehr selbstständig gearbeitet wird und viel Verantwortung übernommen werden kann. Mir gefällt auch, dass wir in einem interdisziplinären Team arbeiten und sehr viel voneinander lernen.
Wie gestaltete sich das Auswahlverfahren?
Es gibt in der Regel zwei Bewerbungsgespräche. Außerdem muss eine Aufgabe bearbeitet werden, die dann in einem der Gespräche ausgewertet wird.
Hast Du Tipps für AbsolventInnen, die auch in diesem Bereich einsteigen wollen?
Es ist gut, Expertin oder Experte in einem Themengebiet zu sein. Als Beraterin oder Berater sollte man sich jedoch auch schnell in andere Themen einarbeiten können – und dazu bereit sein.
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