Das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist noch immer eine Herausforderung für junge Familien. Uns im Career Center beschäftigt dieses Thema auch immer wieder, nicht nur aus eigener Erfahrung der Kolleginnen und Kollegen, sondern natürlich auch in Bezug darauf, welche Anforderungen sich für die jetzt Studierenden und Absolvent*innen im Arbeitsleben ergeben. Wie kann Vereinbarkeit für die heutigen „New Work Families“ gestaltet werden? Vor einiger Zeit hat unsere Kollegin Dr. Jasmina Crcic das Barcamp „New Work – Neue Lebensarbeitszeit gestalten“ der Körber-Stiftung in Hamburg besucht und sie erinnert sich an eine von ihr besuchte Session zu diesem Thema:
Was braucht die aktuelle Generation der Berufsstarter*innen, bei denen das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie häufig einen höheren Stellenwert hat?
Das Barcamp hat diese und weitere Fragen intensiv in den Blick genommen. In einer Session zum Thema Vereinbarkeit diskutierten Personaler*innen und junge Teilnehmende gemeinsam. Was denken Unternehmen, was diese Generation braucht und wünscht? Passt dies mit den Erwartungen der Unternehmen selbst überein? In der Diskussion ging es lebhaft zu, viele Übereinstimmungen konnte herausgearbeitet werden. Aber auch: Die junge Generation benötigt individualisierte Maßnahmen, die von Personaler*innen aktuell noch nicht ausreichend in den Blick genommen werden. Die Prämisse „one size fits it all“ läuft hier ins Leere. Standardisierte Lösungen lassen nicht ausreichend Raum für individuelle und flexible Optionen, die gewünscht und benötigt werden, so die Quintessenz der Diskussion. So mag beispielsweise eine Betriebskindertagesstätte zwar für einige Beschäftigte passend sein, für andere ist dieses Angebot eher nachrangig relevant, wie z.B. für Pendler*innen, die ihre Kinder lieber wohnortnah betreuen lassen wollen.
Was wird von Führungskräften vor diesem Hintergrund erwartet?
Die Teilnehmenden diskutierten diesbezüglich zahlreiche Facetten. Genannt wurden u.a. Kommunikation auf Augenhöhe, keine Kontrolle per Stechuhr, ein offenes Ohr haben und Unterstützung bei der Selbstorganisation anbieten. Es sei wichtig, Vereinbarkeitsthemen in die Organisation hineinzutragen. Dies kann u.a. durch zentrale Anlaufstellen erfolgen, wie z.B. Familienbüros. Führungskräfte sollten derartige Angebote kennen, transparent machen und Kolleg*innen dazu ermutigen, diese auch anzunehmen. Wichtig seien in diesem Zusammenhang auch Abendveranstaltungen zum Thema, sowie eine Platzierung des Themas im Intranet oder im Newsletter. Eine „interne Öffentlichkeitsarbeit“ sei hier das entscheidende Stichwort.
Von Mitarbeiter*innen wird zunehmend mehr Selbstorganisation und Eigenverantwortung erwartet, wie auch im Barcamp erörtert. Was heißt das für Studierende, die das Career Center besuchen?
Im Career Center können Studierenden Angebote in Anspruch nehmen, die ihnen helfen, berufsbiografische Gestaltungskompetenz zu erlernen. Diese Angebote passen zu den oben genannten Themen und Fragen, die in der Arbeitswelt relevant sind. So bietet das Career Center beispielsweise Workshops zum Thema Selbstführung und Selbstwirksamkeit an, bietet Räume zur Selbstreflexion und verdeutlicht durch eine Praxis- und Projektorientierung in vielen Bereichen: ich bin selbst verantwortlich, ich habe vieles selbst in der Hand.
Tipps und Infos:
Wer sich mit diesem Thema noch intensiver auseinandersetzen möchte, kann sich einmal bei den Angeboten des Career Centers nach Veranstaltungen, Workshops oder Literatur und Material im Infopool umschauen. Mit dem Newsletter erfahren Sie zudem nicht nur rechtzeitig von aktuellen Career Center-Angeboten, sondern auch von spannenden Veranstaltungen in und um Hamburg.
Daneben bieten u.a. die Stabsstelle Gleichstellung und das Familienbüro der Universität Hamburg ebenfalls informative und hilfreiche Informationen.
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